Geschichte

Die Geschichte des Schloss Biedenegg

Eine Burg stellt sich vor:
Burg Biedenegg

Fließ im Bezirk Landeck liegt auf einer sonnigen Terrasse (1073 m) zwischen Prutz und der Stadt Landeck. Es ist ein Dorf rätromanischen Ursprungs. 

Die erste Nennung von „Viließ“, das damals schon Pfarre war, ist mit 1220 datiert. Profanes Wahrzeichen von Fließ ist die Burg Biedenegg auf 1142 m Höhe. 

Die Erstbauerwerke dieser Burg wurden wahrscheinlich als Höhepunkt des mittelalterlichen Burgbaues in der Stauferzeit von 1137 bis 1268 errichtet, als Fließ bereits Thingstätte war.

Urkundlich erwähnt wurde Biedenegg erst um 1339, und zwar als Sitz von Heinrich dem Potzner von „Pybenekke“, wahrscheinlich ein Adeliger aus dem Unterinntaler Geschlecht derer von Rottenburg, daher das Doppelturn-Wappen.

Architektur und Besonderheiten

Biedenegg liegt auf einem leicht angreifbaren, wehrtechnisch eher ungünstigen Platz, was aber die Erstellung eines eng zusammenhängenden, in sich geschlossenen Baukomplexes erleichterte. 

Waltraud Palme-Comploy hebt in ihrem Buch „Die Burgen Tirols am oberen Inn“ diesbezüglich den ovalen Grundriss der Gesamtanlage und den zentrierten Bergfried hervor. 

Der rechteckige Bergfried ist durch den Burghof vom südlich situierten Palas getrennt. Eine innere und äußere Ringmauer schützen die Burg, die zwei Eingänge aufweist. 

Der Bergfried misst im Grundriss exakt 9,75 mal 9,75 Meter. Der ursprüngliche Turmeingang liegt im ersten Obergeschoss in der Südwand in einer Höhe von 10 Metern.

Ausbau und Besitzerwechsel

Der ehemals einstöckige schmale Palas erstreckt sich nach Süden. Der westliche Raum im Erdgeschoss wurde im 16. Jahrhundert eingewölbt. 

Im Obergeschoss des Palas trifft man im Westen auf den schönsten Raum von Biedenegg, eine Renaissancestube im spätgotischen Ambiente. 

Nach oben wird der Palas durch eine Wehrgalerie abgeschlossen. 

Nach Heinrich dem Potzner kamen die Herren von Schrofensteiner auf die Burg, die sie schon 1353 wieder abgaben, allerdings von 1501 bis 1546 wieder erwarben und in dieser Zeitspanne große Umbauten durchführten.

Moderne Nutzung und Renovierung

Im Juli 1994 wurde Biedenegg vom vom Honorar-Konsul KR Hans Pöll übernommen. 

Die Familie Pach, die vor ihm Besitzer war, führte kostspielige Umbauten durch und etablierte sieben Ferienwohnungen und ein kleines Schlosscafé.

KR Hans Pöll setzte die vom Vorgänger begonnenen Restaurationsarbeiten fort und errichtete in zwei Ebenen des Bergfrieds eine Galerie mit Bildern von Tiroler Malern.